Slippage ist ein Begriff, der viele Trader, besonders Anfänger, oft überrascht. Es beschreibt die Differenz zwischen dem erwarteten Preis eines Trades und dem tatsächlichen Ausführungspreis. Diese Differenz kann Gewinne verringern oder Verluste erhöhen, und sie tritt häufiger auf, als viele Trader denken. Wer Slippage versteht und weiß, wie man damit umgeht, kann seine Trading-Performance deutlich verbessern.
Was ist Slippage?
Slippage entsteht immer dann, wenn eine Order zu einem anderen Preis ausgeführt wird, als ursprünglich beabsichtigt. Ursache dafür sind Marktvolatilität, Liquidität und die Geschwindigkeit, mit der Orders verarbeitet werden.
Ein einfaches Beispiel: Du möchtest EUR/USD bei 1,1000 kaufen. Aufgrund plötzlicher Marktbewegungen wird die Order erst bei 1,1005 ausgeführt. Diese Differenz von 0,0005 ist Slippage. Sie kann sowohl positiv als auch negativ sein. Negative Slippage verringert deinen Gewinn oder erhöht deinen Verlust, positive Slippage kann genau das Gegenteil bewirken.
Ursachen für Slippage
Slippage tritt in verschiedenen Situationen auf, meist bei hoher Volatilität oder geringer Liquidität. Typische Ursachen sind:
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Marktvolatilität: Bei schnellen Kursbewegungen, z. B. während Wirtschaftsnachrichten, ändern sich Preise sehr schnell.
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Geringe Liquidität: Wenige Marktteilnehmer führen dazu, dass große Orders nicht sofort zum gewünschten Preis ausgeführt werden können.
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Ordertypen: Marktorders sind anfälliger für Slippage, während Limit-Orders den Preis fixieren, jedoch das Risiko haben, nicht ausgeführt zu werden.
Slippage ist kein Brokerfehler, sondern ein normaler Teil des Handels, besonders bei Forex, CFDs und Kryptowährungen.
Positive und negative Slippage
Nicht jede Slippage ist schlecht. Positive Slippage bedeutet, dass die Order zu einem besseren Preis als erwartet ausgeführt wird. Beispielsweise wird eine Kauforder unter dem gewünschten Preis ausgeführt. Negative Slippage hingegen verschlechtert den Trade und kann besonders bei engen Margen problematisch sein.
Für Anfänger ist es wichtig, beide Fälle zu verstehen, um die Performance realistisch einschätzen zu können. Slippage gehört zum Risiko-Management und sollte bei der Planung von Trades berücksichtigt werden.
Beispiele für Slippage im Trading
Beispiel 1: Forex-Trade
Ein Trader setzt 1.000 Euro auf EUR/USD bei 1,1000. Aufgrund hoher Volatilität wird die Order erst bei 1,1005 ausgeführt. Bei einem Trade mit einem engen Stop-Loss kann diese Slippage den Gewinn sofort reduzieren oder einen Verlust auslösen.
Beispiel 2: CFD auf Aktien
Ein Trader kauft eine Aktie per Marktorder bei 50,00 Euro. Durch plötzliche Marktbewegungen wird die Order bei 50,10 Euro ausgeführt. Auch hier zeigt sich, dass selbst kleine Unterschiede Einfluss auf die Performance haben können, insbesondere bei größeren Positionen.
Strategien zur Vermeidung von Slippage
Slippage lässt sich nie komplett vermeiden, aber man kann Maßnahmen ergreifen, um sie zu minimieren:
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Limit-Orders verwenden: Hierbei wird der maximale Preis festgelegt. Vorteil: Keine negative Slippage. Nachteil: Order wird möglicherweise nicht ausgeführt.
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Handel in liquiden Märkten: Hauptwährungspaare oder Aktien großer Unternehmen haben meist weniger Slippage.
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Volatile Phasen meiden: Wirtschaftsnachrichten oder Marktöffnungen sind oft sehr volatil. Wer diese Zeiten meidet, reduziert Slippage.
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Brokerwahl: ECN- oder STP-Broker bieten oft engere Spreads und schnellere Orderausführungen, wodurch Slippage reduziert wird.
Slippage im Risikomanagement
Für Trader ist es entscheidend, Slippage beim Risikomanagement zu berücksichtigen. Stop-Loss-Orders sollten großzügig gesetzt werden, um kleine Slippage-Effekte nicht direkt in Verlusten enden zu lassen. Auch das Kapitalmanagement profitiert, wenn man realistische Erwartungen einplant und die Risiken genau kalkuliert.
Fazit
Slippage gehört zum Trading-Alltag und kann sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Wer die Ursachen kennt, die Mechanismen versteht und entsprechende Maßnahmen ergreift, kann Slippage kontrollieren und seinen Handel effizienter gestalten. Für Anfänger ist es besonders wichtig, Slippage nicht zu unterschätzen, sondern von Beginn an in die Trading-Strategie einzubeziehen.
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